Das tiroler Dorf Pflach liegt idyllisch im Lechtal zwischen Füssen und Reutte, umrahmt von den Tannheimer Bergen und seinem Hausberg dem Säuling.
Es war der Ausgangspunkt für vier Tagestouren, die vom Skiclub-Wanderwart Walter Köhler geplant und organisiert wurden. Mit leichtem Gepäck starteten die 13 Radler immer vom gleichen Übernachtungsquartier aus und lernten herrliche Landschaften kennen.
Seen, Berge und Almlandschaften vom Fahrrad aus zu genießen war das Ziel dieser Freizeit. Doch wer Radtouren in den Alpen durchführen will, wird mit dem Unsicherheitsfaktor „Wetter“ konfrontiert und muss mit Einschränkungen rechnen. Ideales Wetter mit Sonnenschein und Bewölkung hatte die Radlergruppe nur am ersten Tag bei der Umrundung des Forggensees, mit traumhaften Seen- und Landschaftsbildern. Es musste umgeplant werden, da sich die Wetterlage änderte und es am nächsten Tag in Strömen regnete. Somit konnte wetterbedingt die geplante Seenrunde nicht gefahren werden. Auf dieser Tour wären mehrere kleine Seen im Allgäu angesteuert worden, die weniger bekannt sind, wie der Alpsee bei den Königsschlösser, Schwansee, Alatsee, Weißensee und der Hopfensee.
Füssen war das neue Ziel, jedoch ohne Fahrrad. Der Besuch des sehenswerten Museums im Benediktiner-Kloster St. Mang, des Stadtschlosses oder ein Einkaufsbummel in der Altstadt waren die Alternativen. Das Wetter besserte sich am nächsten Tag wieder, aber es war kühl mit vereinzelten Regenandrohungen.
Das E-Bike hat in den Alpen seine besondere Berechtigung, denn die häufigen Steigungen sind oftmals eine konditionelle Herausforderung. Mittlerweile sind circa
die Hälfte der Radgruppe mit E-Bikes ausgestattet, so dass auch anspruchsvolle Touren angegangen werden konnten – eine davon war die Tannheimer-Tal-Runde mit ca. 70 Kilometer und 600 Höhenmeter. Über das Vils-Tal mussten ab Pfronten circa 300 Höhenmeter mit bis zu 15 Prozent Steigung überwunden werden, bis das Hochtal erreicht war. Die Entlohnung waren beeindruckende Gebirgskulissen wie das Felsmassiv des Gimpels und der Roten Flüh, Almlandschaften und der bezaubernd gelegene Haldensee.
Der totale Kontrast zu der bisherigen Kulisse war die wildromantische Fluss-Landschaft des „Naturparks Tiroler Lech“. Das tiroler Lechtal ist die letzte Wildfluss-Landschaft im nördliche Alpenraum, denn hier lässt man dem Lech seinen freien Lauf und seine Ursprünglichkeit. Auf einem wunderschönen Radweg entlang dem Lech, der nur sanft anstieg, wurde bei Vorderhornbach in das Hornbachtal abgezweigt und bei kräftigem Anstieg das Bergdorf Hinterhornbach erreicht, das unterhalb des Kletterberges Hochvogel liegt. Auch wenn der Rückweg der gleiche war, konnte man immer wieder bei angenehmer Bergabfahrt neue Landschaftseindrücke aufnehmen.
Alle Radler waren nach 200 Kilometer und 1.500 Höhenmeter zufrieden, dass diese Radfreizeit unfallfrei und erstaunlicherweise ohne jegliche Radpannen verlief, aber auch die kameradschaftliche Zusammengehörigkeit und Harmonie in der Gruppe rundete das Erlebte ab.