Es war schon eine lange Anfahrt – nach 10 Stunden erreichte der Reisebus mit Radanhänger die Ostseeinsel Fehmarn, den Ausgangspunkt der diesjährigen Wochenradtour des Skiclubs, die von Wanderwart Walter Köhler geplant und durchgeführt wurde.
Der Auftakt dieser Tour versetzte die 11-köpfige Radlergruppe gleich in eine andere Welt. Fast immer unmittelbar entlang der Küste wurde Fehmarn auf Deich- oder Hochuferwegen umrundet, so dass der ungestörte Blick auf das Meer, mit seinem oft stimmungsvollen Wolkenbild, möglich war. Nur durch kleine Fischereihäfen, Campingplätze oder den Fährbahnhof Puttgarden verließ man den küstennahen Radweg und gewann neue Eindrücke.
Über die Fehmarnsund-Brücke wurde die Insel verlassen und nach einem Abstecher zur Hafenstadt Heiligenhafen durchquerte die Gruppe den hügeligen Osten der Holsteinischen Schweiz bis nach Dahme. Bergauf, bergab und pur Natur, die nur von kleinen Dörfern und Gutshöfen unterbrochen wurde, haben die Radler an diesem Tag immerhin 400 Höhenmeter gesammelt. Entlang der Küste von Mecklenburger- und Lübecker-Bucht kam dann der bisher ausgebliebene Gegenwind hinzu. Auf den meist unbefestigten Küsten-Radwegen wurden die Räder schon ordentlich beansprucht, zumal diese noch mit dem ganzen Wochengepäck beladen waren. Die Pannenstatistik war hoch – ein gebrochenes Schaltwerk, eine gerissene Speiche und vier Radplatten sorgten immer wieder zu unfreiwilligen Reparaturpausen – aber es ging weiter.
Ab Neustadt in Holstein, mit seinem sehenswerten Hafen, wurde die Ostsee verlassen und die Holsteinische Seenplatte angesteuert. Die Hügelfahrt ging zwar weiter, aber das Landschaftsbild änderte sich. Abgeschiedenheit, romantische Städtchen, stille Uferwege und verträumte Seen liegen hier eng beieinander. Mit Erreichen von Eutin begann die Seen-Tour – entlang von Eutiner-, Keller-, Diek-, Behler- und Plöner-See konnte erst jetzt die Schönheit dieses Naturparks erfasst werden. Kleine Abstecher zur Grebiner Windmühle oder zum Eutiner- und Plöner Schoss rundeten die Eindrücke ab.
Am letzten Tag hatten die Radler nach 300 Kilometer und 1.500 Gesamthöhenmeter eine Verschnaufpause eingelegt, denn nun konnte bei einer Bootsfahrt diese malerische Schönheit von einer anderen Perspektive kennengelernt werden. Auf der Fahrt durch dieses romantische Inselparadies, das von Wald und Hügeln umgeben ist,  konnte man diese verträumte Welt entspannt genießen.
Über das Wetter konnte sich nicht beschwert werden. Von einem kurzen Gewitterschauer abgesehen, war es zum Radfahren ideal – mal Sonne, mal Wolken, nicht zu heiß und nicht zu kalt – es gehört auch Glück zu einer gelungenen und unfallfreien Radtour.

 

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