Zum ersten Mal seit 29 Jahren plante der Wanderwart des Skiclubs Walter Köhler die Bergtouren nicht von Hütte zu Hütte, sondern von einem festen Übernachtungsquartier in Tannheim aus. Dies hatte den Vorteil, dass nur leichtes Tagesgepäck mitgenommen werden musste und der Komfort höher als auf Berghütten war.

Um Kräfte zu sparen, aber auch schneller zu den aussichtsreichen Höhenwegen, wie Saalfelder- und Gräner Höhenweg oder den Gamsbocksteig zu gelangen, wurden die Bergbahnen genutzt. Das Panorama auf die umliegende Gebirgslandschaft, wie Allgäuer Alpen, Lechtaler Alpen, Wettersteinmassiv oder Tiefblicke auf Haldensee, Vilsalpsee oder Traualpsee waren traumhaft. Besonders beeindruckend und bizarr zeigten sich die Felsmassive von Gimpel, Köllen- und Schneidspitze, die immer wieder von einer anderen Perspektive gesehen werden konnten. Um die Gipfelkreuze von Neunerköpfle, Schochenspitze, Schartschrofen, Aggenstein, Krinnenspitze und Litnis zu erreichen, mussten oftmals Anstiege von bis zu 500 Meter bewältigt werden. Ein besonderes Schmankerl war die Besteigung des Litnis, bei dem im oberen Gipfelmassiv Klettersteigpassagen überwunden werden mussten, die durch Fixketten jedoch gesichert waren und somit mehr Sicherheit boten.
Die Pfade und Steige waren von besonderem Abwechslungsreichtum geprägt – mal Wiesenpfade durch sanfte Almlandschaft, dann wieder felsige Steige, bei denen die Aufmerksamkeit und Trittsicherheit gefordert waren oder auch schattige Bergwaldpfade, wenn es wieder zurück ins Tal ging.
Gerne wurden von der 15-köpfigen Bergsteigergruppe die Pausen auf den Terrassen von Landsberger Hütte, Bad Kissinger Hütte, Gräner Ödenalpe oder Krinnenalpe angenommen, denn die Temperaturen waren hochsommerlich und die Tagesetappen lagen zwischen sieben und neun Stunden. Besonders anstrengend wurden die gewaltigen Abstiege von bis zu 900 Meter empfunden. Hier wurden Muskeln beansprucht, die man normal wenig braucht und die sich jetzt bei manchen bemerkbar machten. Von einer einzigartigen Bergkulisse waren der Vilsalpsee und der Haldensee umrahmt, auf deren Uferwege die Gruppe am Ende einer Tagesetappe, die unvergesslichen Eindrücke auf sich einwirken ließen.

Nach fünf Tagen waren die tollen Bergerlebnisse schon wieder vorbei und es wurde wieder das Tannheimer Tal mit seiner traumhaften Bergwelt und seiner wundervollen Natur verlassen.